At Vance: Heart Of Steel

At Vance: Heart Of Steel

1999 gehörten At Vance zu den Newcomern des Jahres und konnten von ihrem gutklassigen Debutalbum "No Escape" weltweit immerhin knapp 15.000 Einheiten absetzen. Sicherlich war der gebotene Melodic Metal aus der Schnittmenge Silver Mountain, Malmsteen sowie den alten Stratovarius zu keinem Zeitpunkt besonders innovativ und auch nicht jeder Song war ein Volltreffer, aber die musikalische Richtung stimmte schonmal und man war sich einig, daß die Band noch zu mehr fähig ist. Das diese These stimmte, beweist der Nachfolger "Heart Of Steel", in dem sich die Band gereifter, kompakter und erfahrener zeigt und ein durchweg qualitativ hochwertiges Melodic Metal Album abliefert, bei dem man Aussetzer vergeblich sucht, eindrucksvoll. Insbesondere Sänger Oliver Hartmann zeigt sich deutlich variabler als auf dem Debut und mausert sich zu einem wirklich guten Sänger und vermag durch die Bank zu überzeugen. Wie nicht anders zu erwarten war, tritt die Band bei "Soldiers Of Time" und "King Of Your Dreams" ordentlich auf`s Gaspedal, wohingegen Stücke wie der Titeltrack oder die äußerst eingängigen Nummern "The Brave And The Strong" und "Good Bye" einen kleinen Tick gemäßigter, aber dennoch sehr drückend aus den Boxen dröhnen. Und dann wäre da noch der rasante Rausschmeißer "Don`t You Believe A Stranger", die Gänsehautballade "Princess Of The Night" sowie die obligatorische, sehr ungewöhnliche Coverversion: Hatten es At Vance schon auf dem Debutalbum "gewagt", "Money, Money" der Pop Sternchen ABBA zu covern, so hat man sich auf "Heart Of Steel" "S.O.S." eben dieser Formation angenommen und in ein metallernes Gewand gepresst. Die Meinungen werden hierbei wahrscheinlich stark auseinandergehen, aber zumindest ich finde, daß die Nummer recht witzig umgesetzt wurde und für den einen oder anderen Partygag dürfte die Metalversion von "S.O.S." auch taugen. Aber selbst wenn man "S.O.S." nicht mag, so kann man immer noch auf das bereits erwähnte weitere erstklassige Material auf diesem Silberling zurückgreifen und sich daran erfreuen. Somit ergibt sich insgesamt ein sehr positives Bild und macht "Heart Of Steel" zu einem empfehlenswerten Album im Bereich des Melodic Power Metal, wobei noch zu erwähnen ist, daß Ausnahmegitarrist Olaf Lenk diesesmal sogar auf alzu verspielte Soloeinlagen verzichtet hat, was der allgemeinen Qualität sicherlich gut getan hat - lediglich im instrumentalen Outro zeigt er, was er so auf dem Kasten hat und das ist wirklich Spitzenklasse. Fans des Debutalbums müssen hier einfach blind zugreifen und alle anderen sollten die CD zumindest mal antesten. Good Job!

Fazit: 8.5 von 10 Punkten

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